Ettlhausen 4.0 ist entstanden, weil es auf den alten Straßen nicht möglich war, bewegte Autos - oder gar den Radfahrer - fahren zu lassen Somit wurde der Straßenbau ein wichtiges Thema: Die Straßen mussten eben sein, die Kurven nicht zu eng und die Modulübergänge stufenlos.
Begonnen hab ich damit, mir auf YouTube Videos anzuschauen, wie andere die Straßen für das Viessmann CarMotion System gebaut haben bzw. was die vorgeschlagen haben.
Was war mir für das neue Straßensystem wichtig:
- die Methode musste große Flexibilität für den Verlauf der Straße ermöglichen
- ich wollte eigentlich nicht "spachteln und schleifen"
Mit dieser Seite möchte ich berichten, welche Erfahrungen ich gemacht habe und warum ich mich für die Varianten entscheiden habe, die nun konkret umgesetzt wurden:
- Die Platte
- Die Rahmen
- Der Straßenbelag
- Stumpfe Kreuzungen
- Modulübergänge
Die Platte
Bevor man Straßen bauen kann, braucht man einen guten Untergrund. Auch im Modellbau. Im Modelleisenbahnbau gibt es ja auch verschiedene Methoden für die Untergrundgestaltung: Mit Holzplatte, mit Fliegengitter, mit Styropor etc. So hab ich mir auch überlegt, auf welchem Untergrund ich die Stadt bauen wollte.
Sowohl für das MagnoRail-System wir auch für das CarMotion System gab es prinzipiell zwei Vorschläge: Entweder eine Platte und darin die Nut für das Magnetband bzw- die Kette einfräsen oder das Magentbahn bzw. die Kette auf eine Platte aufkleben/aufschrauben und links und rechts "aufstocken".
für das Magnorail-System
Begonnen hab ich mit einer Sperrholzplatte, auf die ich die MagnoRail-Kette aufmontiert habe. Um die 8 mm Höhe der Kette bzw. der Kettenführung auszugleichen habe ich nach Styopor gesucht, aber kein Styropor mit 8 mm Dicke gefunden. Bei dieser Suche bin ich aber auf die KAPA®line Leichtstoffplatten gestoßen, die es in Linz bei der Firma Gerstaecker in verschiedenen Stärken gibt. Die Platten sind 100x70 cm groß, der Zuschnitt ist bei Gerstaecker im Preis inkludiert.
Diese Platten schienen mir dann auch Ideal als Unterbau für die Straße. In diese Leichtstoffplatten mit pigmentierten Deckschichten lassen sich ganz einfach mit einem Schraubenzieher die Nut eindrücken, die dann für das Magnetband für CarMotion benötigt wird.
für CarMotion
Aus enem Rest einer solchen Leichtstoffplatte aus dem ersten Kauf (für das MagnoRail-System) habe ich dann einen kleinen Testkreis für das CarMotion System gebaut. Für das Magnetband habe ich also einfach mit dem 3,5 mm breiten Schraubenzieher eine Nut geritzt. Da das Magnetbahn ja nur 0,5 mm hoch ist, genügt eine sehr kleine Nut. Bei den ersten Versuchen haben ich viel zu tief gedrückt, sodass das Magnetband dann unter der Kante war. Aber nach einigen Versuchen gelang das sehr gut:
Den zweiten Test habe ich dann schon auf einer 100x70 cm Platte gemacht. Dabei ging es mir um die Radien, die der Actros schafft. Ein zweiter Grund für diesen Test war die Frage, wie man es schafft, von einer zweispurigen Strecke zur einspurigen Strecke und dann wieder zur zweispurigen Strecke zu kommen. Im Video sieht man gut die Spuren von früheren Versuchen:
Der Rahmen
Nun waren die Module dran:
Unterhalb dieser Leichtstoffplatten wollte ich ursprünglich mit Fichtenholzleisten mit 29 x40 mm einen Rahmen machen, musste dann aber schon beim MagnoRail-Modul feststellen, dass diese Höhe nicht reicht für den Motor, der ja unter der Platte sitzt. Daher habe ich Leisten mit 6 cm Höhe beim OBI gekauft. Nicht bedacht hatte ich, dass diese FN Neuhofer Flachleisten mit 29x60 mm aus Buche sind und daher relativ schwer.
Nun konnten also die Rahmen gebaut werden und darauf die KAPA Leichtstoffplatten mit den Magnetbändern.
Und so kam es erstmals zur Testfahrt über drei Module:
Straßenbelag
Natürlich habe ich mir zuerst die bekannten Straßensysteme von Faller, Busch und Noch und das Steinkunst-System von Viessmann angeschaut. Aber auch unbekanntere wie das Magnetstraßen-System von Lasercut/Joswood das CGP Easy Click System und die flexiblen Straßen von Jerrys Modellbauwelt. Auch Videos zum Bemalen der Straße - wie das Asphaltstraßen-Set von Meises Modellbahn Cener (MMC Moba) oder die Straßenbau-Videos von Modellbau Max hab ich mir "reingezgen" (auch die Folgeteile Teil 2 und Teil 3 , bei denen er auf einer Hartschaumplatte baut.)
Schließlich hab ich mich für Busch entschieden und wollte damit einmal eine Teststrecke machen. Das Problem der Kurven war damit immer noch offen. Bestellt habe ich 2 m Asphaltstraße, 2 Garnituren Kurven, eine Kreuzung und Parkplätze. Zum Glück hatte mein Händler die Busch-Produkte gerade nicht lagernd und damit eine Lieferzeit von 2-3 Wochen.....
Ich wollte nicht mehr warten und startete meine ersten Tests mit grauem Tonpapier. Das wollte ich für die speziellen Kurven ohnehin verwenden - mit Straßenmarkierungen mit dem weißen Edding Kreide Marker. Die Tests zeigten aber, dass das Tonpapier doch die Magnetwirkung abschwächt.
Daher ging ich den nächsten Schritt und habe mir einfach mit dem PC Straßen konstruiert und auf normalem 80g-Papier ausgedruckt - für die Teststrecke sollte das reichen. Für die Tests habe ich diese Papier nicht aufgeklebt, sondern mit (Pin-)Nadeln aufgepinnt.
Die Tests haben aber schnell ergeben: Die fertigen Straßensysteme sind alle zu schmal! Die Breite von 8 cm ist ja in der Geraden ausreichend, aber in der Kurve viel zu wenig! Also nicht nur der Kurvenradius war das Problem, sondern besonders auch die Straßenbreite in den Kurven.
Also ein Grund mehr, die Teststrecke neu zu zeichnen und neu auszudrucken: 9 cm breit und ein Radius von 12 cm (am Mittelstreifen).
Bald darauf kam dann die Bestellung der Busch-Straßen. Asphaltstraße, Kurven und Kreuzung waren nun alle für 8 cm ausgerichtet. Nur die Parkplätze hätten gepasst. Mein Händler war aber so fair und hat mich nicht gedrängt, die Sachen auch wirklich zu kaufen.
Ich bin daher bei den selbst ausgedruckten Straßen geblieben. Das hatte noch weitere Vorteile: Nicht nur dass ich die Bögen so machen konnte wie gewollt, auch die Zebrasteifen konnte ich gleich mit ausdrucken und - was ganz speziell war - die Bögen zwischen den Zebrastreifen an den Kreuzungen und den Kreisverkehr.
Stumpfe Kreuzungen
Stumpfe Kreuzungen sind Kreuzungen mit einem Winkel von über 90°. Für mich war das bei der Kreuzung notwendig, bei der zwei Fahrstreifen links abbiegen und einer gerade aus weiterläuft.
Mein erster Lösungsversuch war, den Magnetstreifen in der Mitte zu kappen. Die Hoffnung, dass das Auto dann mit Schwung zur richtigen Fortsetzung fährt, war aber trügerisch.